Harnstoff entsteht im menschlichen Organismus als ein Nebenprodukt des Eiweißstoffwechsels und wird mit Schweiß oder Harn ausgestoßen. In der Haut kommt Harnstoff als ein natürliches, feuchtigkeitsspendendes Produkt vor. Zu kosmetischen Zwecken wird ein synthetischer Ersatz angewendet, der atoxisch und nicht allergieauslösend ist. Wie wirkt Harnstoff? Welche Eigenschaften hat er? Wie wird er angewendet?
Harnstoff – wie entsteht und welche Eigenschaften hat?
Ein Chemiker Friedrich Wöhler hat Harnstoff durch Reaktionen von Ammoniumcyanat im Jahr 1828 hergestellt. Das ist eigentlich das Diamid der Kohlensäure – so wird er von Chemikern und Kosmetologen bezeichnet. „Harnstoff“ ist eine umgangssprachliche Bezeichnung.
Harnstoff ist ein weißes, geruchsloses Pulver, das im Wasser und Alkohol auflöst. Es wird zu kosmetischen Zwecken aus Ammoniak und Kohlendioxid gewonnen.
Harnstoff ist ein Feuchthaltemittel, also eine Substanz, die Wasser aufsaugt. Er gehört zu Substanzen, die für die richtige Feuchtigkeitsspende verantworten. Der Gehalt beträgt anfänglich 7 Prozent, wird jedoch im Laufe der Zeit immer kleiner.
Harnstoff hat verschiedene Eigenschaften in Abhängigkeit von Konzentration:
- 2 Prozent – stimuliert die Regeneration der Oberhaut, weil er die Zellteilungen beschleunigt. Es lässt sich Harnstoff in feuchtigkeitsspendenden und regenerierenden Cremes finden.
- 3–10 Prozent – spendet Feuchtigkeit, macht die Haut weich, vergrößert die Wassermenge in der Oberhaut. Er wird meistens in Präparaten für Füße angewendet.
- 10–30 Prozent – zerstört die Keratinverbindungen, macht die Haut weich und verbessert ihre Absorption. So können Wirkstoffe aus Kosmetikprodukten und Medikamenten besser einziehen.
- 30–40 Prozent – schuppt die Haut, deswegen wird in Peelings, schuppenden Kuren und Präparaten für trockenen Hornhaut angewendet.
- 40–50 Prozent und mehr – schuppt intensiv. Harnstoff in einer so hohen Konzentration wird von Hautärzten auf Rezept verschrieben. Er hilft bei der Heilung der ernsten Hautkrankheiten, wie beispielsweise Ichthyose, Schuppenflechte oder atopisches Ekzems.
Harnstoff – Anwendung
Der Name der Zutat hat die Kosmetologen sehr lange entmutigt und sie haben Harnstoff nicht angewendet. Aus diesem Grund ist die erste Creme mit Harnstoff erst im Jahr 1943 entstanden. Heute wird Harnstoff allgemein angewendet, sowohl in Kosmetikprodukten zur alltäglichen Pflege als auch in professionellen Hautkuren.
Harnstoff ist eine Zutat vieler Präparate:
- Cremes (für Gesicht, Hände, Füße),
- Körperlotionen,
- Salben,
- Emollienzien,
- Gesichtswässer,
- Shampoos und Haarspülungen,
- Zahnpasten.
In Bezug auf seine feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften und der Fähigkeit, Wasser in der Oberhaut zu halten, pflegt Harnstoff den trockenen und atopischen Teint während der Menopause, der infolge der Verringerung des Hormonniveaus schlaff und trocken wird. Harnstoff verbessert die Kondition der Haut nach dem langen Sonnenbad.
Es ist ebenfalls zu betonen, dass Harnstoff ebenfalls zu anderen Hauttypen geeignet ist. Er wirkt gut auf die empfindliche und allergische Haut, unterstützt außerdem die Heilung der Akne. Harnstoff fördert darüber hinaus die Heilung von Kopfschuppen, trockenen Knien, Ellbogen und Fersenrissen.
Harnstoff kann auf der Verpackung eines Kosmetikprodukts mit verschiedenen Namen bezeichnet werden. Zu den häufigsten Bezeichnungen gehören:
- Carbamide,
- Carbamide Resin,
- Carbamimidic Acid,
- Carbonyl Diamide,
- Carbonyldiamine,
- Isourea,
- 75 Urea,
- Pseudourea,
- Ureaphil,
- Ureophil,
- Urevert.
Der Name ist jedoch weniger wichtig als die Konzentration. Sie entscheidet darüber, welchen Eigenschaften Harnstoff hat.
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